Junge Energie - Das Internetmagazin aus Berlin
Thomann paluna

"Krieg ist ein veraltetes Konzept"

Dalai Lama

Film Flohmarkt Galerie Magazin Musik Schnäppchen

Aus dem Inhalt:
Neuer Partyknaller: Youtubesession mit wechselnden VJs und VJanes
Aus dem Magazin 2007: Wrangelburger unter Schutz gestellt
Aus dem Magazin 2006: Xaja und Rockass im Café Zapata
Aus dem Magazin 2005: Der olle Fritz und Babette d´argens - unterwegs unter den Linden
Aus dem Magazin 2004: Schlossplatz Berlin, Once upon a time u.a.
Aus dem Magazin 2003: Kulturpark Mitte (Berlin), "Rockass"(Kultur).

Naturkräutergarten


What We Feel (Hardcore) / Francesco (Punkrock) / Ordinary Tom. Supamolly

What we feel im Supamolly

What we feel ist ein Bandname, der feel verspricht - aber nicht zuviel, wie die 4 Moskauer im Supermolly bewiesen haben.

Im nicht ganz ausverkauften Supermolly geht´s zunächst an Infoständen und Wandzeitungen vorbei: Wer das Konzert hören will, möchte sich gefälligst auch mit der Herkunft der Hauptband und ihrer aktuellen Lebenssituation in Moskau respektive Russland auseinandersetzen. Und das hat seinen Grund, wie die aufmerksame Leserin und der aufmerksame Leser den Infos schnell entnehmen können. Es wird über eine größer werdende Bedrohung durch rechtsextreme Gewalt in Russland berichtet, Morde und tödliche Übergriffe sind beinahe an der Tagesordnung. Auch einen der besten Freunde der Musiker hat dieses Schicksal vor nur drei Wochen in direkter Nähe seiner Wohnung getroffen: er wurde überfallen und durch etliche Messerstiche tödlich verwundet..

Puh. So eingestimmt beginnt der Abend mit dem Bernauer Liedermacher Ordinary Tom. Mit seiner akkustischen One man show knüpft er stilistisch eigentlich direkt an die Ost-Liedermacher-Tradition der DDR an, und der Saal ist begeistert und fordert Zugaben. Mit Punk und Hardcore hat der Opener, was dieses Programm angeht, musikalisch eigentlich nichts zu tun. Für alle, die sich auf die Musik einlassen können, geht der Abend also mit einer Art netter lyrisch-sozialkritischer Einstimmung los. Nach einer recht kurzen Umbaupause, Kompliment, geht´s weiter mit Franscesco. Nun hatte ich ehrlich gesagt erwartet, dass ankündigungsgemäß Punkrock oder Hardcore kommen würde. Franscesco sind aber meiner Meinung nach keine Punk oder Punkrockband, sie spielen einen etwas rauen, schnelleren Mainstream-Rock, wie er eigentlich aus den 80ern kommt und von den Erfindern mehr oder weniger peinlich dargeboten wurde. Ja, ich meine so Vertreter wie Herrn Jon Bonjovi oder Herrn Petty, vielleicht noch Bruce Springsteen oder Herrn Mellencamp, So, jetzt hör ich mal auf mit dem blöden bösen gedisse, denn die Jungs aus Berlin oder Dresden haben offenkundig viel Spielspaß auf der Bühne und die Faninnen und Fans tanzen zu ziemlich gut präsentierten Riffs und Kompositionen.

What we feel beginnen ihr Konzert mit deutsch-englisch-russischen Ansagen und einem ziemlich tiefen Bass und Gitarrengewummer und Gegrummel - der Abend ist bei sich selbst angekommen. Die Moskauer, eigentlich noch etwas jetlag vom Herflug, braten ihr volles Programm bei wuchtigem Sound runter und freuen sich über die ganzen Stagediverinnen und Stagediver, die von der Bühne ins gefühlte Nichts springen. Schade, dass der Gitarrenamp oder irgendwas an der einen Gitarre ständig zickt, aber die Kumpels von Francesco supporten die Band aus Russland und helfen als Amptechniker auf der Bühne: nett! Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei, und die russischen Zugaberufe aus russischen und deutschen Mündern holen noch einen letzten total fetten Song hervor, der allerdings am Anfang schon mal vorkam. Das stört jedoch gar nicht, denn diesen Hit hört (m/fr) a (n/u) gern auch zweimal am Abend. Danach ist What we feel dann aber wirklich fertig und die Technikerinnen vom Supamolly können aufräumen. Sagt mein Kumpel doch glatt: "Was ist das denn: Die Jungs spielen, und die Mädels räumen auf, oder was?" Plötzlich und unerwartet noch eine politische Frage an diesem Abend: Gender in der Musikszene! Ich sag nur: "Nana, die Technikerinnen machen hier n anspruchsvollen Job, das finde ich eher super!" Vielleicht entstand diese Frage auch, weil wie so oft in Punk und Hardcore den ganzen Abend lang keine Frauen auf der Bühne gestanden haben...

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Reihe Fahrradtouren durch Berlin - Schöner als man denkt: Berlin von hinten

Fahrradtour entlang der Panke

Das Radwegenetz in Berlin ist hier und da gut ausgebaut, andernorts ausbaufähig. Eine urig-schöne Verbindung führt auf jeden Fall von Nord nach Süd durch den Wedding: der Weg entlang der Panke.

Wer mit dem Fahrrad Berlin-Wedding durchqueren möchte, hat einige Möglichkeiten. Allerdings fast alle mehr oder minder schrecklich. Ein idyllischer Weg führt jedoch an der Panke entlang. Links und rechts abbiegen, um die Highligts des Wedding nicht zu verpassen, könnt ihr ja trotzdem.

Erstaunlicher Weise führt die Route durch Parks, in denen sich Wasservögel und Mauersegler "Guten Tag" sagen, die Hinterhöfe alter Berliner Manufakturen liegen eingebettet zwischen Flüsschen, Grün und Beton und lassen Einblicke in die Berliner Lebensart zu. Links und rechts des Wegs warten kulinarische Genüsse, Altberliner Kaschemmen und türkische Bäckereien.

Einen Fahrradausflug oder Spaziergang nur in einer Richtung kann man daraus machen, indem man die S-Bahn bis Pankow-Heinersdorf nimmt und von dort aus die Panke bis in die Nähe des Hauptbahnhofs entlang fährt. Beim Erreichen der Chausseestraße ergeben sich dann auch viele Möglichkeiten, den Tag mit einem Baguette, einem Museumsbesuch oder einem Flohmarktabstecher abzuschließen. Viel Spaß!

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Mit Youtube ins neue Jahr und überall sonst hin

Youtube-Party mit fettem Sound und Beamer

Bei Youtube gibt es inzwischen alles. ALLES. Ein guter Grund, sich gelegentlich mit Freundinnen und Freunden zu treffen, um sich gegenseitig frisch ausgegrabene Schätze vorzuspielen oder zusammen im digitalen Space herumzuschnüffeln.

Für die Youtubesession benötigen wir einen Beamer und das Adapterkabel vom Laptop zur Anlage. Logischer Weise braucht das Laptop oder der Rechner auch einen relativ zügigen Internetanschluss. Den gibt es nicht in jedem Partyraum oder Wohnzimmer. Jedoch lässt sich mit der modernen WLAN-Technologie inzwischen letztlich fast überall etwas machen. Wer zusammen eine Youtubeparty im Freundeskreis zelebrieren möchte, sollte sich zunächst auf ein paar Regeln einigen. Nach jedem Song soll auf jeden Fall der VJ bzw die VJane wechseln. Wenn mehrere Titel zur Auswahl stehen, kann a sich auf Wunsch gegenseitig helfen. Außerdem ist es häufig irgendwie partytauglicher, wenn der Schwerpunkt auf dem Thema Musikvideos oder Musikmitschnitte liegt, obwohl es auch tolle Videos gibt, die nichts mit Musik zu tun haben. Bleibt das Thema offen, werden die unglaublichsten Sportvideos (russian parcour) oder Filmausschnitte wie aus Big Lebowski (Fuck oder Dude) das Musikprogramm unterbrechen. Kann lustig sein, kann aber auch mehr nerven, als der überraschende Musikgeschmack der anderen Partygäste.

Sind die ersten beiden Videos gelaufen, kennt die Sache kein Halten mehr. Vier Tage nach dem Konzert von Led Zep ist schon ein Bootleg online, zum Todestag des unsäglichen Ike sehen wir uns Tina Turner an. Vielleicht hatten sie wenigstens zu Beginn ihrer Karriere ein paar unbeschwerte Tage. Weiter geht´s mit Joe Cocker und Johnny Winter in Woodstock. Unglaublich: Die frühen Shows von Chuck Berry, Johnny Be Good im Fernsehen mit GoGo-Girls oder Maybeline vor einem Publikum in Schlips und Kragen, Muddy Waters und Wes Montgomery... Es gibt Brian Setzer, The Clash, Dead Kennedys und Björk, Blondie, Inga Humpe, Ideal und F.J.Krüger. Danach Döf und James Brown with Pavarotti. Unbelievable. Das sind ja nur ein paar Beispiele. Genausogut kann man sich ein Drumsolo von Kai Hahto, danach Rotten Sound, Voltron und den Trickfilm Spongebob Death Metal ansehen und viel Spaß haben. Auch bei intergenerativen Partys kein Problem: Kommen zwischendurch die kleineren Kinder rein, geht´s mit Mogli weiter. Die Ärzte, die Hosen und Chinatown von Zeke können wir ja später noch angucken. Wer´s gepflegt mag, ruft David Bowie, die Stones, Iggy Pop und vielleicht sogar mal einen Beatles-Song auf, zum Beispiel Get Back auf dem Hausdach. Wahnsinn.

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Berliner Rapper verarbeitet Migrationsschicksale

Midas (Black white brothers) veröffentlicht Solovideo

Der Berliner Rapper Midas aus der Crew Black White Brothers veröffentlicht zum Jahresbeginn das Musikvideo zu seinem Song Dillo.

Midas, der Rapper von den Black white brothers, stammt aus dem Norden des Irak, aus Kurdistan, und lebt in der Hauptstadt Berlin. "Vergesst Massiv, Sido, Bushido, Shok muzik...", sagt er selbstbewusst auf einer Internetseite. "Deutschland hört demnächst das Beste von Midas." Midas habe keine Heimat, so die Veröffentlichung weiter: durch Schicksal sei er Kurde, durch Zufall im Irak geboren, durch ein Stempelpapier werde er als Deutscher bezeichnet. "Geboren wurde ich an vielen Tagen. Das erste Mal als Kurde einer kurdischen Mutter. Den Jüngling sollte der Kriegsgott töten. Midas wurde heimatlos, reiste zwischen den Welten. Schon als kleiner Junge sah ich mehr, als gut war, mehr als man sehen sollte. Musste auferstehen aus der Asche, mir immer neu Respekt verschaffen, neue Sprachen sprechen. Abermals neugeboren wurde ich in Deutschland, dem deutschen Vaterland. Einigkeit und Recht und Freiheit -- Rechte hatte ich keine, einig war ich mit niemandem, Freiheit gab es schon lange nicht umsonst. Heute werde ich jeden Tag aufs Neue geboren, jeden Tag finde ich einen neuen Weg durch das Labyrinth, das Leben genannt wird. Doch um vollkommen zu werden, wie vieler Leben bedarf es? -- Die Geburt ist kein Anfang und der Tod hat nichts zu beenden."

In seinem Song Dillo geht es um die Themen Entwurzelung, die traditionelle Familie und eine Liebesgeschichte in der neuen Heimat Deutschland, die durch eine von der Familie gewünschte und durchgesetzte Zwangsheirat jäh unterbrochen wird. Mit den Themen Schicksal, Liebe, Freiheit und Familienzwänge in einer interkulturellen Gesellschaft spricht der Song Sehnsüchte, Gedanken, Sorgen und Probleme ganzer Generationen an. In einem hat Midas in seinem Pressetext daher sicherlich recht: vom künstlerischen und lyrischen Anspruch her hat er die Hälfte der Konkurrenz bereits mit seinem ersten Video "gedisst". Viel Erfolg weiterhin! (tp)
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Veranstaltungshinweise
können per email an mich gesendet werden und erscheinen dann hier!

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Gitarrenunterricht für Erzieherinnen und Erzieher - Stellt eine Gruppe zusammen oder fragt nach Möglichkeiten für einen Anschluss an andere Schülerinnen und Schüler. Online-Unterricht möglich! Telefon 0173 615 0 555

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